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In Deutschland wird geimpft! 

Vorneweg: Ich würde meine beiden Kinder (mittlerweile 17 und 15 Jahre alt) immer wieder NICHT impfen. Meine Frau und ich haben uns während der ersten Schwangerschaft intensiv mit dem Thema beschäftigt; haben Bücher gelesen, Vorträge besucht und viele Abende lang diskutiert, ob wir die Verantwortung für die eine oder die andere Entscheidung tragen können (die übrigns immer noch andauert!).
 
Was mich über die Jahre hinweg immer wieder bestätigt hat, war u. A. ein Erlebnis bei der in Deutschland vorgesehenen "U2" (die 2. ärztl. Untersuchung bis spät. 10 Tage nach der Geburt). Der behandelnde Arzt wurde uns empfohlen, da er eine gute Früherkennung bei Fehlentwicklungen im Knochengerüst offensichtlich gut erkennen und behandeln könne. Was wir nicht wussten - er war aktiver Impf-Befürworter in irgendeiner Impfkommission. Als wir dann als junge Eltern nach der ambulanten Entbindung in seiner Praxis erschienen und wir die Impfung ablehnten, hat er uns unangemessen heftig "runtergemacht". Wir wären "verantwortungslose Eltern" und "Schmarotzer der Gesellschaft" und er würde sich eine dicke rote Notiz auf die Akte machen und uns immer wieder daran erinnern. "Man impft in Deutschland!" war sein energisches und lautstark vorgebrachtes Fazit. Obwohl ich mich eigentlich durch die thematische Vorbereitung gewappnet fühlte, blieben mir in diesem Moment die Argumente weg. ZACK! Den Tränen nahe und entmutigt gingen wir nach Hause und ließen uns am nächsten Tag von der Hebamme wieder aufmuntern. Bei diesem Arzt waren wir nie wieder.
 
Knackpunkt bei diesem Erlebnis war der Vorwurf der Verantwortungslosigkeit. Ich möchte niemandem zu nahe treten, glaube aber, dass die meisten Eltern, die ihre Kinder "durchimpfen" lassen, sich nicht so intensiv mit der Thematik beschäftigen, wie jene Eltern, die die Impfung ganz oder teilweise ablehnen.
Unsere beiden Kinder sind kerngesund und hatten z. B. nie Mittelohrentzündung oder Bronchitis. Fehlzeiten wegen Krankheit im Kindergarten oder in der Schule waren/ sind sehr selten. Zum Arzt mussten wir nur für die Vorsorgeuntersuchungen. Unser Sohn hatte mit 9 Jahren eine Lungenentzündung und bekam hier sein erstes und bislang einziges Antibiotikum. Alles andere regeln wir (übrigens auch für uns selbst) homöopathisch. Heuschnupfen haben wir aber übrigens alle...
 
Ich möchte werdenden Eltern an dieser Stelle Mut machen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Welche Entscheidung dabei herauskommt, sollte zunächst offen sein, aber: Sie sollte selbst getroffen und nicht von Dritten aufgedrückt werden.